Am 28. Mai 2025 um 18 Uhr laden wir zu einer Feierabendführung durch die Ausstellung „Marian Ruzamski – Kunst der Erinnerung“ und einer anschließenden Lesung mit Publikumsgespräch mit dem deutsch-irischen Autor und Übersetzer Marcel Krüger ein.
Das Buchprojekt „Schattenland“ folgt der Lebensgeschichte von Krügers Großonkel Franz Nerowski. Dieser entstammte einer deutsch-polnischen Familie im ostpreußischen Allenstein (Olsztyn). In den 1930er Jahren identifizierte sich Nerowski zunehmend als Pole. Dennoch wurde er 1936 in die Wehrmacht eingezogen. Kurz vor Dienstbeginn warb ihn der polnische Geheimdienst als Spion an. Nerowski gab Informationen über Kasernen und Einheiten der Wehrmacht in Ostpreußen weiter. Seine Spionagetätigkeit setzte er ab 1937 als Mitarbeiter der Slawischen Bank in Berlin fort und berichtete über die deutschen Kriegsvorbereitungen.
1939 diente Nerowski erneut in der Wehrmacht und war am deutschen Überfall auf Polen beteiligt. Kurz darauf wurde er als Spion enttarnt, verhaftet und 1942 schließlich wegen „Landesverrats“ in Brandenburg-Görden hingerichtet.
Der in Solingen geborene Marcel Krüger erzählt in „Schattenland“ eine persönliche und spannende Spionagegeschichte, die Fragen nach Widerstand, Identität und Loyalität stellt. Der Autor beleuchtet dabei auch den Umgang mit dem Schicksal seines Großonkels in Polen und im geteilten Deutschland nach 1945.
Eine Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk Wuppertal/Solingen/Remscheid und dem Cow Club e.V. statt.
Der Eintritt ist frei, wir freuen uns über Spenden für die Arbeit des Zentrums.