»Ich sage mir manchmal, Clov, du mußt noch besser leiden lernen, wenn du willst, daß man es satt kriegt, dich zu strafen.« Der Himmel ist grau oder vielleicht hellschwarz, die Sonne ein für alle Mal untergegangen. Die Wogen am Horizont sind aus Blei, die Samen in der Erde keimen nicht mehr. Alles ist vorbei. Hamm und Clov sind übriggeblieben, nach dem Ende der Welt. Sie können nicht mit- und nicht ohneeinander. Clov weiß nicht, wie der Schrank mit dem lebensspendenden Zwieback aufgeschlossen wird, der blinde Hamm ist auf die Pflege seines Dieners angewiesen, um zu überleben. Doch es kommt der Tag, an dem Clov seinem Herrn verkündet, dass er ihn verlassen wird, denn »irgendetwas geht seinen Gang ...« Das ›Endspiel‹ stellt Zuschauerinnen und Zuschauer seit seiner Uraufführung im Jahr 1957 vor scheinbar unauflösbare Rätsel. Der Text wurde seither als Parabel auf das nukleare Zeitalter der Massenvernichtungswaffen oder die katastrophalen Folgen des Klimawandels auf die Bühne gebracht, kann aber auch als Stück über das Theater selbst und die sinnstiftende Kraft des Spielens verstanden werden.